Die Ansicht das Hündinnen leichtführiger sind stimmt nur bedingt. Hündinnen sind im allgemeinen sensibler, so dass sie auf Einwirkungen des Führers folgerichtig anders bzw. schneller reagieren. Führer- und Ausbildungsfehler lassen sich bei Hündinnen schwerer korrigieren. Es gibt aber auch ausgesprochen schwerführige Hündinnen. An ihnen können ungeübte Führer verzweifeln, da sie außerordentlich passioniert, aber dabei auch noch hoch intelligent und eigenwillig sind. Sie ordnen sich nur sehr schwer unter und können bei der Jagd nur bedingt eingesetzt werden.

Im Jagdalltag haben Hündinnen einen weiteren Nachteil gegenüber Rüden, sie fallen während der Hitze für 3 Wochen bei Gesellschaftsjagden aus. Bedingt durch die im Zusammenhang mit der Hitze stehenden hormonellen Veränderungen zeigen Hündinnen in dieser Zeit häufig ein unerklärliches Verhalten, welches auch den Einsatz im Rahmen der Jagdausübung in Frage stellen können. Fehlverhalten auf Prüfungen ist oft durch die bevorstehende Hitze zu erklären. Neben der eingeschränkten Einsetzbarkeit kommt auch die Verunreinigung von Wohnung und Auto im Zusammenhang mit der Hitze, meist 2 mal im Jahr, als ein Nachteil bei Hündinnen erschwerend hinzu.

Generell sollte sich der Jäger immer im klaren sein, dass sein Jagdbegleiter viel Kontakt zu seinem Führer haben muss, um ein enges Vertrauensverhältnis aufbauen zu können. Ist ein solches zustande gekommen, wird der Hund noch bessere Leistungen im Jagdeinsatz erbringen können.

Für die spätere jagdliche Verwendung eines Welpen ist das Wurfdatum nicht von besonderer Bedeutung, da tatsächlich seit vielen Generationen auf die guten jagdlichen Anlagen bei der Zucht geachtet wurde, so dass jeder Welpe, egal ob Rüde oder Hündin, die entsprechenden Anlagen für einen späteren erfolgreichen jagdlichen Einsatz mitbringt. Wer mit seinem Hund jedoch eine Prüfungslaufbahn einschlagen will, dem sei empfohlen, keinen Hund zu kaufen der zwischen den Monaten April und September auf die Welt gekommen ist. Diese Hunde müssen bereits im darauf folgenden Frühjahr und Herbst die VJP bzw. HZP absolvieren. Dies ist zwar möglich, aufgrund des noch jungen Alters haben diese Hunde bezüglich der geistigen Reife aber klar einen Nachteil gegenüber den älteren Hunden. Alle Hunde die ab dem 01.10. eines Jahres gewölft wurden können im übernächsten Jahr - dann sind sie mindestens ein Jahr alt - auf die Prüfungen geführt werden und sind geistig weiterentwickelt.

Dem Anfänger sei an dieser Stelle empfohlen, sich für einen Rüden zu entscheiden, da diese in der Ausbildung in den meisten Fällen unproblematischer sind.

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