Über die Feldarbeit gibt es nun bei uns nicht allzu viel zu berichten. Niederwild ist bei uns mager vorhanden. Eine Geschichte möchte ich jedoch erzählen:

Wir waren eingeladen auf einer Jagd, wo es noch reichlich Niederwild gibt. Ich hatte meine Nessi dabei. Sie entpuppt sich bei der Jagd immer als kleiner Wirbelwind, obwohl sie von ihrer Art her ungemein ruhig und ausgeglichen ist - auf der Jagd aber ein kleiner Teufel. Es war kalt und gefroren, und wir trieben ein Feuchtgebiet mit Schilf und Hecken durch. Auf einmal riss es Nessi, die flott zwischen den Treiberschützen unter der Flinte stöberte, herum und sie peilte eine Insel an, die in einem zugefrorenen Teich lag.

Nicht gerade erfreut über den Einfall beobachtete ich sie. Es kam wie es kommen musste: Auf halber Strecke brach sie ein. Aber Nessi war sich siegessicher und kämpfte mit aller Kraft um wieder aus dem Eis zu kommen - was ihr auch gelang. Mittlerweile standen verschiedene Jäger um den See herum und waren gespannt, wie sie wieder zurückkommt. Aber Nessi musste erst auf die Insel. Und sogleich wussten wir auch warum. Sie verschwand im Bewuchs und ihr Laut verriet uns dass gleich etwas geht. Auf einmal sprang ein Hase aus dem Bewuchs über das Eis in Richtung der Jäger. Nessi im Galopp hinterher und wieder brach sie ein. Aber mit dem Hasen in Sicht gab es keine Macht der Welt, die sie daran hinderte aus dem Weiher zu kommen.

In der Zwischenzeit haben die Jäger den Hasen gestreckt und alle waren über diese Leistung des Hundes angetan. Außer ihr kam keiner auf die Idee, über das Eis auf die Insel zu gehen. Gott sei dank ging alles gut.

Diese Geschichten sollen nicht sagen, dass wir es mit Wunderhunden zu tun haben bzw. das es außer Großen Münsterländern nicht auch noch andere Rassen gibt, mit denen man genau so gute und erfolgreiche Jagderlebnisse haben kann. Es sind meine persönlichen Erlebnisse, die nur die jagdliche Eignung wiederspiegeln sollen.